Nun im Sommer fliegen sie wieder über den lila gefärbten Heideflächen und den blühenden Gärten der Hümmling-Gemeinden. Bienen sind derzeit unermüdlich. Das deutsch-niederländische Bienenzentrum in Haren (Ems) erklärt im benachbarten Naturpark Moor-Veenland anschaulich die Zusammenhänge zwischen den ehemaligen Heidebauern und der Imkerei im 19. und 20. Jahrhundert sowie die heutige Bedeutung der Bienenzucht und der Wildbienen. Im ganzen Emsland spielten Imkerei und Schäferei einst eine große Rolle und waren bis vor gut 100 Jahren ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Region. Nicht nur der Honig war ein wichtiges Verkaufsgut: Im katholischen Emsland ließen sich auch mit dem Bienenwachs gute Gewinne erzielen. Das Bistum Osnabrück unterhielt eigens eine Wachsbleiche, außerdem konnte das Wachs nach Holland verkauft werden. Dorthin führte damals zudem der Weg der Schäfer. Diese hatten den ganzen Sommer über beim Hüten der Schafe Socken gestrickt, die es im Herbst zu verkaufen galt. Nicht nur deshalb bildeten Schäferei und Imkerei eine wichtige Einheit.