Werlte – 16 Naturbegeisterte, darunter Nico – zehn Jahre jung mit seinem Vater, kamen zum Treffpunkt, dem Landschaftspflegehof Meyerrenken, um als Moorbesucher das Theikenmeer und seine gefiederten Besucher kennenzulernen.
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Werlte – 16 Naturbegeisterte, darunter Nico – zehn Jahre jung mit seinem Vater, kamen zum Treffpunkt, dem Landschaftspflegehof Meyerrenken, um als Moorbesucher das Theikenmeer und seine gefiederten Besucher kennenzulernen.
Reinhold Stehr kennt das Naturschutzgebiet, das zu einem der ältesten in Deutschland zählt, wie seine Westentasche. Unzählige Stunden verbringt der Natur- und Landschaftsführer hier, um die Natur zu beobachten, sie zu hören, ja und auch zu riechen und zu fühlen. Allein, um hier abzuschalten, oder wie heute als Begleiter, um den interessierten Teilnehmenden die Entwicklung des Moores im Theikenmeer und das faszinierende Vogelparadies zu zeigen. Er wisse auch nicht, ob er heute den Kranich antreffe oder welche Zugvögel aus der Tundra, Sibirien oder Nordskandinavien schon eingetroffen sind – aber es gibt am Wegesrand immer etwas zu entdecken. Apropos Wegesrand – es führt nur ein Weg durch das Naturschutzgebiet. Zurzeit wird die „Theikenmeerunde“ ausgeschildert, der zukünftig die 14 Hümmling-Pfade im Naturpark Hümmling ergänzt. Der „Kranichpfad“ ist ein Exkurs auf dieser Runde und eignet sich für eine Familienwanderung.
Ziel des heutigen Weges ist der Vogelbeobachtungsturm am Theikenmeer, eine 25 ha große Wasserfläche und der größte von etwa 100 Heideseen in der Region. Gespannt hören wir zu, als Reinhold erklärt, dass es ich um eine sogenannte „Mergelkuhle“ handelt, in der sich in der dritten Eiszeit das Schmelzwasser des Gletschers sammelte. Der Weg dorthin ist ebenso eindrucksvoll wie das Ziel, denn an unterschiedlichen natürlichen Stationen veranschaulicht Reinhold uns die Besonderheiten des Gebietes.
Wir erfahren, dass das Theikenmeer schon 1936 unter Schutz gestellt wurde und 1983 um die „Wehmer Dose“ erweitert, und mit den Moorwiesen zehn Jahre später die heutige Größe von 290 Hektar erreichte. Auf einer Karte demonstriert uns Reinhold das Gebiet. Umfangreiche Pflegemaßnahmen, wie z.B. die Entfernung der Binsen und die Entschlammung des Gewässers mit Schürfkübelbaggern stoppten die Entwässerung und sorgten für die Wiederherstellung der Seefläche. So konnte das Feuchtgebiet erhalten bzw. wiederhergestellt werden und damit der Lebensraum für bedrohte Vogelarten. Durch Verwallungen findet man heute schon wieder vitale Torfmoose, auch das zeigt uns Reinhold auf unserer Wanderung. Den „schwabbeligen“ Untergrund der wiedervernässten Moorflächen spüren wir an einem Haltestopp ganz bewusst. Und da das Kranichpaar, Namensgeber des Pfades, im September zum letzten Mal gesichtet wurde, simuliert Reinhold für uns den Flugschrei des Kranichs per Handy während wir die Augen schließen.
Am Vogelbeobachtungsturm angekommen, ist eine Simulation überflüssig – es ist ein Konzert und Naturschauspiel von Vögeln, das uns hier erwartet. Teilweise sind es Gänse, die heute nicht wie gewohnt in V-Form fliegen - Reinhold vermutet einen Seeadler, der sie stört. Ganz sicher sehen wir einen Kormoran-Schwarm, der runter segelt - es sind mindestens zehn Vögel, die eigentlich gern in den Bäumen sitzen. Viele Stockenten sind mit dem Fernglas zu erkennen, ebenso wie Pfeif- und Krickenten am hinteren Ende des Sees. Den Singschwänen sei es noch zu warm, wir haben sie heute nicht angetroffen. Im Sommer sind es die Grau- und Silberweiher, die sich hier niederlassen. Alle Vögel, die hier zu Hause sind oder sich zumindest saisonal einquartieren, zeigt uns unser Naturführer noch per Foto – es ist spannend, welche von ihnen wir heute gesichtet haben. Fest steht – wir sind begeistert und kommen wieder – denn es gibt jeden Tag ein neues Naturschauspiel.
Haben auch Sie Lust Ihre Heimat begleitet zu erkunden? Wir stellen Ihnen weitere Natur- und Landschaftsführungen vor und ein begeistertes Team, das sich vorbereitet hat, die Natur erlebbar zu machen. Sowohl das saisonale Angebot an Naturparkführungen, als auch die Kontaktdaten für individuelle Anfragen sind auf den Internetseiten des Naturparks Bourtanger Moor und des Naturpaks Hümmling abrufbar. Auf den Sozialen Kanälen der Naturparke (Bourtanger Moor – Veenland und Hümmling) findet ebenfalls ein Austausch darüber statt.